Nachhaltigkeit
Nachhaltige Alternativen: Reifen
Wie Reifen den CO2 Fußabdruck eines Autos verringern können
Es gibt viele Aspekte der Mobilität, die das Potenzial haben, die Nachhaltigkeit zu steigern. Alternative Antriebe sind nur die Spitze des Eisbergs. Tatsächlich kann fast jede Komponente eines Autos dazu beitragen, seine CO2-Bilanz deutlich zu verbessern. In unserer neuen Serie „Nachhaltige Alternativen“ beleuchten wir solche Autoteile, die Autos von heute umweltfreundlicher machen. Beginnend nicht nur mit einem, sondern mit vier wesentlichen Dingen, die uns buchstäblich voranbringen: Reifen.
RE:CYCLE & RE:THINK: Taktiken für besseres Reifenmanagement
Reifen gehören zu den absoluten Essentials eines Autos. Sie stehen in direktem Zusammenhang mit der Fahrbarkeit, beeinflussen Fahrwiderstand, Grip, Geschwindigkeit, Sicherheit und vieles mehr. Leider haben klassische Reifen aufgrund der Eigenschaften und der Lebensdauer ihrer Komponenten auch große Auswirkungen auf die Umwelt. Laut der Lancaster University und Andreas Stohl, einem Forscher am Norwegischen Institut für Luftforschung, verliert ein durchschnittlicher Reifen im Laufe seiner Lebensdauer durch Abrieb etwa 4 kg Mikroplastik, was zu einer globalen jährlichen Gesamtmenge von 6,1 Millionen Tonnen und einer starken Luftverschmutzung führt. Darüber hinaus landen jedes Jahr zwischen 1 Milliarde und 1,8 Milliarden Altreifen (ELTs) auf Deponien auf der ganzen Welt – Tonnen von Autoabfällen, die weder wiederverwendet noch recycelt werden. Da die Industrie sich dieser Probleme immer mehr bewusst wird, haben die Hersteller in den letzten Jahrzehnten begonnen, eine Reihe von Taktiken in Bezug auf Materialien, Eigenschaften und Recycling zu entwickeln, von denen wir hier einige Beispiele für Sie nennen.
RE:CYLE: Entscheiden Sie sich für nachhaltige Zutaten
Reifen zu 100 Prozent aus nachhaltigen Materialien – das ist das Ziel der Branche für die Zukunft. Obwohl wir vielleicht noch nicht ganz so weit sind, haben die Hersteller einen guten Anfang gemacht, um die Umweltauswirkungen ihrer Produkte zu reduzieren. Goodyear zum Beispiel hat es geschafft, einen zu 70 Prozent nachhaltigen Reifen herzustellen, indem wesentliche Inhaltsstoffe durch erneuerbare oder recycelte Materialien ersetzt wurden, die wichtigsten: Ruß, Silikat und Polyester.
Ruß, industriell hergestellter Ruß, macht drei Kilo eines Reifengewichts aus. Es schützt vor Hitze und reduziert Risse auf der Oberfläche und übermäßigen Abrieb. Aus abgefahrenen Reifen lässt sich Carbon Black zurückgewinnen, die Recyclingquote liegt jedoch nur bei einem Prozent – trotz vorhandener Technik. Für die Rückgewinnung von Ruß aus Altreifen kooperiert Michelin mit dem skandinavischen Recycling-Technologieunternehmen Enviro, das auf den Abbau von ETLs spezialisiert ist. Mit dem zurückgewonnenen Ruß können laut Michelin bis zu 56 Millionen neue Reifen pro Jahr produziert werden.
Um die Nasshaftung zu verbessern und den Rollwiderstand zu verringern, enthalten Gummimischungen einen Füllstoff, Silikat. Silikate können auch aus nachwachsenden Rohstoffen wie Reisschalenasche hergestellt werden. Polyester wird unter anderem zur Verstärkung der Reifenkarkasse benötigt. Ein nachhaltiger Weg zu seiner Herstellung ist das Recycling von PET-Flaschen, die zu einem Hochleistungs-Polyestergarn verarbeitet werden können. Diese nachwachsenden Roh- und Wertstoffe bergen ein großes Potenzial, die Umweltauswirkungen der Reifenproduktion zu reduzieren.
RE:THINK: Energiesparen durch smartes Bauen
Auch Reifen haben großes Potenzial, Autos aerodynamischer, effizienter und damit umweltfreundlicher zu machen. Die Reifenkarkasse kann leicht ausgelegt werden, wodurch Energie und Kraftstoff gespart werden. Aufbau, Form und Profil der Reifen haben Einfluss darauf, wie stark sie sich während der Fahrt verformen: Der Reifen gibt nach, der Rollwiderstand steigt und es wird mehr Energie benötigt – das Auto verbraucht entsprechend mehr Sprit bzw. Strom. Zusätzlich kann durch optimierte Gummimischungen die Energieaufnahme der Reifen gesenkt werden.
Schließlich ist ein entscheidender Weg zur Reduzierung von Reifenabfällen, sie so lange wie möglich zu nutzen – aber natürlich immer unter Einhaltung der Sicherheitsanforderungen. Für eine verbesserte Reifenlebensdauer wird Bridgestone eine recycelbare Reifendichtmitteltechnologie auf Silikonbasis einführen: Die Dichtmittel sind so konzipiert, dass sie von abgenutzten Reifen getrennt werden können, was Reparaturen einfacher macht – mehr Reifen können über einen längeren Zeitraum sicher wiederverwendet werden.
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