Women in front of BMW EV

Nachhaltigkeit

Grün ist nicht gleich Grün

Veröffentlicht am 19.12.2022
Ladesäule

Alle E-Autos haben zwei große Gemeinsamkeiten: sie fahren leise und lokal emissionsfrei. Damit schonen sie die Umwelt, aber ist jedes E-Auto damit automatisch gleich nachhaltig?

Nachhaltiges Handeln wird für Unternehmen, Behörden und Institutionen immer wichtiger. Sie leisten mit der Reduzierung ihres CO2-Abdrucks nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Klimaziele, nachhaltiges Handeln eröffnet auch neue Geschäftsmöglichkeiten, schärft das eigene Markenbild und sichert auf lange Sicht die Zukunftsfähigkeit. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Unternehmensmobilität, da sie großen Einfluss auf die CO2-Bilanz hat.

Aber: Nicht alles, was ohne Auspuff lokal emissionsfrei über die Straßen rollt, ist im gleichen Maße „grün“. Die Gründe für den unterschiedlichen Grad an tatsächlicher Nachhaltigkeit sind vielschichtig. Vereinfacht dargestellt haben aber alle mit der Produktion, den dafür verwendeten Strom sowie den Materialien sowie dem Recycling zu tun.

Fakt ist: Nicht jedes Land ist ein Ökostrom-Paradies wie Österreich. Länder wie China, Japan und Südkorea haben etwa einen deutlich höheren Anteil an fossilen Energiequellen zur Stromproduktion, die regenerativen Energien aus Wind, Solar und Wasser machen dort im besten Fall nur knapp 40, im schlechtesten Fall sogar nur 19 Prozent aus.

Das „Problem“ daran: Dort werden die meisten Batterien produziert. Und wenn dafür Strom aus Kohle oder Gas verwendet wird, sammelt jede Zelle einen unnötig großen CO2-Rucksack an, der nur über viele Betriebskilometer mit 100 Prozent Ökostrom abgebaut werden kann. Wenn jedoch schon bei der Produktion der Batterie bzw. des gesamten Fahrzeugs ausschließlich Grünstrom verwendet wird, fährt man umso schneller CO2-neutral. Und dieser Umstand wird in Zukunft noch wichtiger werden, weil sich die Anzahl der produzierten E-Autos in den nächsten Jahren massiv steigern wird.

So wird allein die BMW Group bis Ende 2025 weltweit 2.000.000 rein elektrische Fahrzeuge auf die Straße bringen. Aus diesem Grund und auf Basis einer wahrhaftig gelebten Nachhaltigkeitsstrategie wurden bereits 2020 alle Lieferanten und Produzenten vertraglich zur Produktion der Batteriezellen mit 100 Prozent Grünstrom verpflichtet.

Seit Juli 2020 bezieht die BMW Group schon den kompletten Fremdstrombedarf für die Produktion aus erneuerbaren Energiequellen. Darüber hinaus kommt bei der Produktion des BMW iX und des i4 in den Werken Dingolfing und München sogar ausschließlich regionaler Ökostrom aus Wasserkraft zum Einsatz. Und im oberösterreichischen Steyr wird ebenfalls ausschließlich mit Grünstrom gearbeitet – und nebenbei täglich 60.000 Liter Prozessabwasser aufbereitet und jährlich so viel Metall recycelt, dass man damit einen neuen Eiffelturm bauen könnte. Durch diese Maßnahmen wird der CO2-Fußabdruck der Fahrzeuge bereits massiv reduziert. Fakt ist: Seit 2021 sind alle Standorte bilanziell CO2-neutral.

Doch bei der Nachhaltigkeit kann man leicht noch tiefer graben. Neben dem verwendeten Strom bei der Zellproduktion haben die E-Autos eine zweite Achillesferse: die benötigten Materialien für die Anode, Kathode und den E-Motor. Bekannt sind hier vor allem Kobalt und Lithium, wie auch die seltene Erde Neodym, ohne das Elektroautos nicht derart schnell beschleunigen würden.

Lithium und Kobalt stehen in der öffentlichen Diskussion immer wieder in der Kritik. Sei es wegen der Umweltverschmutzung, der Grundwasserverschwendung oder Kinderarbeit in den Minen. Dabei ist klar, jeder der nachhaltige Mobilität anbietet, muss garantieren, dass diese Verbrechen in der Lieferkette nicht begangen werden und sämtliche Umweltstandards, Sicherheitsregeln und Menschenrechte eingehalten werden.

Und das geht nur, wenn man genau hinschaut. Oder besser noch, es selbst kontrolliert. Und genau das macht die BMW Group: Sämtliches Kobalt und Lithium für die Hochvolt-Batterien wird ausschließlich selbst aus überwachten und zertifizierten Quellen bezogen und im Anschluss direkt an die Batteriezellenersteller geliefert. Darüber hinaus wird die nächste Generation der Elektrofahrzeuge (Generation 5) ohne seltene Erden auskommen. Insgesamt sollen so die CO2-Emissionen bis 2030 eines jeden Fahrzeugs über den gesamten Lebenszyklus um mindestens 40 Prozent reduziert werden.

Nachhaltigkeit hat aber nicht nur mit der Reduzierung von Emissionen und dem kontrollierten Einkauf und sparsamen Einsatz von Rohstoffen zu tun. Die BMW Group treibt unter den vier Prinzipien RE:THINK, RE:DUCE, RE:USE und RE:CYCLE deshalb ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft gezielt voran und leistet Pionierarbeit.

So wurden bereits 2021 über 93 Prozent des Abfalls, der bei der weltweiten internen Produktion von jährlich 2,5 Millionen Fahrzeugen entsteht, stofflich recycelt bzw. 5,8 Prozent – z.B. thermisch – verwertet. 

Wieso? Weil der Einsatz von Sekundärmaterial signifikant weniger CO2-intensiv ist. Im Durchschnitt werden in den aktuellen Fahrzeugen bereits 30 Prozent recyceltes bzw. wiederverwertbare Materialien einsetzt. Der BMW iX ist ein Fahrzeug, das diesbezüglich neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit setzt. In einem Vergleich der Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus liegt er 45 Prozent unter einem vergleichbar motorisierten SAV (Sport Activitiy Vehicle) mit Dieselmotor.

Dies liegt einerseits an Maßnahmen, wie der ausschließlichen Nutzung von Strom aus regenerativen Energiequellen oder den transparent eingekauften Rohstoffen entlang der gesamten Lieferkette. Durch das ganzheitliche Konzept findet sich Nachhaltigkeit andererseits aber auch in Form von naturbelassenen oder recycelten Materialien überall im BMW iX wieder. So ist das Leder der Interieurwelt „Suite“ mit einem natürlichen Olivenblattextrakt gegerbt und ist damit frei von Chromrückständen. Die Bedieninsel der Sonderausstattung „Clear & Bold“ ist aus FSC-zertifiziertem Holz und die Bodenverkleidung sowie die Fußmatten aus Econyl gefertigt.

Damit zeigt sich, zur Realisierung nachhaltiger Mobilität im Fuhrpark steht zwar die Antriebsfrage an erster Stelle, aber ein Blick hinter die Kulissen des jeweiligen Modells kann die gesamte CO2-Bilanz deutlich verbessern. Wer die Nachhaltigkeit in diesem Sinne vorantreibt, der zeigt, dass man mehr bewegen möchte und kann: Für die Umwelt, für die Gesellschaft, für die eigenen Mitarbeiter und natürlich für den eigenen Erfolg.

Diesen Ansporn, das eigene Unternehmen, die Behörde oder die Institution ganzheitlich zukunftsfähig zu machen, unterstützen wir bei ALPHABET mit unserer individuell an Ihre Bedürfnisse anpassbaren „Road to Sustainability“. Damit machen wir Ihren Fuhrpark nachhaltiger und gleichzeitig wirtschaftlicher. Unsere Experten zeigen dafür CO2-Reduktionspotentiale auf und entwickeln Ihren Fuhrpark Schritt für Schritt anhand durchdachter und nachhaltiger Mobilitätslösungen gemeinsam mit Ihnen weiter – in Ihrem ganz individuellen Tempo. Das erklärte Ziel: die ganzheitliche CO2-Optimierung Ihres Fuhrparks.

Frau und Mann im Gespräch

Fachexperte Alphabet

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