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Das Ende der Anreize: Europa setzt zunehmend auf Regulierung statt auf finanzielle Förderung

Veröffentlicht am 11.3.2025
chiara cerny

Die Ära der finanziellen Anreize für die Elektrifizierung scheint sich in vielen europäischen Ländern dem Ende zu nähern. Über Jahre hinweg wurden Unternehmen und Verbraucher mit Subventionen, Steuervergünstigungen und Fördergeldern dazu motiviert, den Umstieg auf Elektrofahrzeuge (BEVs) zu beschleunigen. Doch mit der Annäherung an entscheidende Fristen wie das EU-weite Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 verändert sich die Strategie. Immer häufiger setzen Regulierungsbehörden statt auf Anreize auf verpflichtende Maßnahmen mit klaren Fristen, um die nächste Phase der Energiewende voranzutreiben.

 

Von Belohnung zu Vorschrift: Ein Kontinentalwandel

Der Übergang von finanziellen Anreizen zu regulatorischen Vorgaben markiert eine strategische Neuausrichtung. In ganz Europa reduzieren oder streichen Regierungen finanzielle Anreize, etwa Subventionen für den Kauf von Elektrofahrzeugen oder für den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Besonders in führenden Märkten wie den Niederlanden ist dieser Wandel deutlich spürbar. „Die Anreize, die über Jahre hinweg die Popularität von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) in den Niederlanden gefördert haben, weichen zunehmend regulatorischen Maßnahmen, da die EU-Ziele für die vollständige Elektrifizierung neuer Fahrzeuge bis 2035 schnell näher rücken“, erklärt Mike Wetherell, CEO von Alphabet Netherlands.

Anstatt Unternehmen und Verbraucher mit finanziellen Vorteilen zu locken, setzen Regulierungsbehörden zunehmend auf strengere Vorschriften wie die Emissionsberichterstattung im Rahmen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Mit dem näher rückenden Verbrenner-Aus 2035 steigt der Handlungsdruck. Behörden erhoffen sich, durch gesetzliche Vorgaben anstelle von Anreizen die Akzeptanz und Umsetzung der Maßnahmen zu beschleunigen, um die Klimaziele zu erreichen.

 

Blick in die Zukunft: Entwicklungen bis 2030 und darüber hinaus

Nikolaus Engleitner, CCO von Alphabet Austria, bestätigt diesen Trend: „In Österreich greifen bereits verstärkt regulatorische Maßnahmen. Unternehmen müssen zunehmend gesetzliche Vorgaben erfüllen – es gibt keinen Weg mehr an der Nachhaltigkeit vorbei. Beispiele hierfür sind CSRD-Verpflichtungen oder gesetzlich vorgeschriebene Energieeffizienz-Audits.“

Auch in Großbritannien zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab, wie Mike Dennett, CEO von Alphabet UK, berichtet: „Ab 2025 werden die meisten Unternehmen verpflichtet sein, Daten zu Scope-1-, Scope-2- und – falls zutreffend – Scope-3-Treibhausgasemissionen zu erfassen und offenzulegen. Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stellt dies eine Herausforderung dar, da ihre Kapazitäten zur Berichterstattung begrenzt sind. Es wird jedoch einige Jahre dauern, bis die vollen Auswirkungen dieser Maßnahmen spürbar werden.“

Bis 2030 wird sich der Markt voraussichtlich stabil entwickeln, ohne dass die EV-Nachfrage rasant steigt oder stark einbricht. Unternehmensflotten werden weiterhin die Haupttreiber der Nachfrage bleiben, da sich Unternehmen zunehmend auf Nachhaltigkeit und Compliance konzentrieren, während die freiwillige Akzeptanz bei Mitarbeitern eher zweitrangig bleibt. In dieser Übergangsphase wird es für Unternehmen umso wichtiger, die Lücke zu füllen, die durch den Rückzug staatlicher Förderungen entsteht – beispielsweise durch eine stärkere Elektrifizierung ihrer Flotten.

Dennoch ist absehbar, dass sich dieser Trend nach 2030 deutlich beschleunigen wird. „Bis 2030 wird der regulatorische Druck erheblich zunehmen, sodass der Anteil der BEVs signifikant wachsen wird“, prognostiziert Wetherell. „Regierungen und Regulierungsbehörden werden die Maßnahmen massiv verschärfen, um ihre Nachhaltigkeitsziele bis 2035 zu erreichen. Dadurch wird 2030 zu einem Wendepunkt für den BEV-Markt.“

Bis dahin werden Vorschriften wie strengere Emissionsgrenzen, verpflichtende Unternehmensberichte und das endgültige Verbot von Verbrennungsmotoren sowohl Unternehmen als auch Verbraucher dazu zwingen, auf Elektromobilität umzusteigen. Jesper Lyndberg, CEO von Alphabet International, teilt diese Einschätzung: „Wir gehen davon aus, dass die Elektrifizierung von Flotten in den kommenden Jahren weiter an Fahrt aufnehmen wird – angetrieben durch technologischen Fortschritt und verschärfte europäische Vorschriften.“

Ein zusätzlicher Faktor für die steigende Akzeptanz von Elektrofahrzeugen ist die wachsende Bedeutung des Zweitmarktes für EVs. „Wir erwarten, dass ‚Second-Life‘-Optionen für Elektrofahrzeuge zunehmend an Bedeutung gewinnen werden, etwa durch Re-Leasing-Modelle, die die Kosten senken und gleichzeitig die Nachhaltigkeit jedes einzelnen Fahrzeugs verbessern“, ergänzt Lyndberg.

 

Navigieren im neuen Regulierungsumfeld: Unternehmensflotten im Fokus

Da sich der politische Fokus von finanziellen Anreizen hin zur konsequenten Durchsetzung von Vorschriften verlagert, wird die Rolle von Unternehmensflotten noch entscheidender für die Elektrifizierung des Verkehrssektors. Unternehmen, die frühzeitig auf Elektromobilität umsteigen, erfüllen nicht nur künftige Vorschriften, sondern positionieren sich auch als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit – ein wesentlicher Aspekt für die Erfüllung von ESG-Kriterien und die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.

Leasing- und Mobilitätsanbieter wie Alphabet sind in dieser Übergangsphase bestens aufgestellt, um Unternehmen zu unterstützen. Mit flexiblen Leasingmodellen – von Fahrzeugabonnements bis hin zu mittelfristigen Mietlösungen – sowie durch den Zugang zu umfassenden Ladeinfrastrukturen ermöglichen sie einen reibungslosen und kosteneffizienten Umstieg auf nachhaltige Mobilität.

 

Fazit: Die Ära der finanziellen Anreize neigt sich dem Ende zu – an ihre Stelle treten klare regulatorische Vorgaben. Unternehmen, die sich frühzeitig anpassen, werden langfristig profitieren und eine führende Rolle in der nachhaltigen Transformation der Mobilitätsbranche einnehmen.

Da sich der politische Fokus von finanziellen Anreizen hin zur konsequenten Durchsetzung von Vorschriften verlagert, wird die Rolle von Unternehmensflotten noch entscheidender für die Elektrifizierung des Verkehrssektors. Unternehmen, die frühzeitig auf Elektromobilität umsteigen, erfüllen nicht nur künftige Vorschriften, sondern positionieren sich auch als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit – ein wesentlicher Aspekt für die Erfüllung von ESG-Kriterien und die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.

 

Von Chiara Cerny, Marketing & Communications bei Alphabet Österreich

Chiara Cerny

Chiara Cerny

Marketing & PR

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